Auf den Spuren der Eisenbahn

Samstag 27.05.2023

Die Fähre zurück aufs Festland fuhr um 6.45 und dann erst wieder um 12.00. Wie wir wissen wird der frühe Wurm wird vom Vogel gegessen oder so ähnlich... Jedenfalls habe ich mich fürs Ausschlafen entschieden.

Nach einem ausgiebigen Frühstück wartete ich gemütlich im Hafen bis die Fähre kam. Als ich zurück auf dem Festland war, war es schon Lunchtime. In der Mittagshitze wollte ich sowieso nicht losfahren. So machte ich es mir bei einer Pizza und einem kühlen Getränk gemütlich. 


Der Fussballclub

Irgendwann wurde es trotzdem Zeit um Strecke zu machen, wollte ich ja auch vorwärts kommen. Landeinwärts fuhr ich Richtung Bosnien. Ich warte auf auf Grenzübergang mit richtigen Kontrollen.  Doch Heute wurde ich "enttäuscht". Noch nie in meinem Leben musste/durfte ich meine Pass zeigen, als ich die Grenze mit Auto oder Velo überquert habe. Naja wenigstens mussteich so nicht am Zoll warten. 

Motor am Laufen, türe offen, vor der Eingangstür des Supermarkt

So nun war ich also in Bosnien, wenn alles planmässig verläuft sollte ich nur eine Nacht in Bosnien verbringen und danach wieder in Kroatien sein. Der einzige Grund weshalb ich überhaupt nach Bosnien gekommen bin ist ein Bahntrassenradweg🚂🚃🚃, wie könnte es auch anders sein.

Diese stillgelegt Bahnline ist nun mehr oder weniger mit dem Velo befahrbar aber deutlich abenteuerlicher als die meisten anderen Bahntrassenradwege. Das war ein Wegpunkt den ich mir schon lange markiert hatte und mich richtig darauf freute. In meiner Vorstellung romantisierte ich das ganze ziemlich stark, wie ich bald merken würde... 

Stockdunkle Eisenbahntunnle in denen man die Fledermäuse über sich hört und ihren Kot riecht sind alles andere als romantisch. Ich war froh als ich den ersten Abschnitt, welcher der abenteuerlichster ist und einige Tunnels und Brücken beinhaltete, hinter mir hatte. 


🚗🌿🌳

Die stockdunkeln Tunnels


Alt und Neu

An einem kleinen Stausee nahe der Bosnischen-Kroatischen Grenze stellte ich mein Nachtlager auf.


Sonntag 28.05.2023

Der frühe Vogel fängt den Wurm.

Am frühen Morgen als die Sonne aufging, packte ich meine Sachen zusammen. Ich hatte zwar einen ruhigen Schlafplatz gefunden und doch schlief ich gar nicht gut. Gespannt auf den zweiten Teil des Ciro-trail schwang ich mich aufs Radel und fuhr los. 

Die heutige Strecke war geprägt von verlassen Dörfern am Streckenrand, die nun nur noch Ruinen sind, von Dörfern in denen es scheint als seien einige Häuser zwischen all den zerfallen noch belebt. Jedenfalls leben in diesem Teil Bosniens wohl nicht mehr viele Menschen.



Das einzige Stück Schiene, welches geblieben ist.

Verlassener Bahnhof


Ein anderer verlassener Bahnhof


Bullteholes


All diese zerfallen und verlassenen Gebäude zu sehen stimmte mich nachdenklich und war auch ein wenig unheimlich. Weil es mich doch faszinierte gab ich mir einen Ruck und erkundigte einige der Gebäude. Es war eindrucksvoll und spooky zugleich, und ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass ich mich dabei wohl fühlte. An eingen der Gebäuden waren auch Einschusslöcher zusehen welche noch an den Krieg erinnern. Apropo Überbleibsel vom Krieg, wenn diese Schilder am Strassenrand sind sollte man den Weg besser nicht verlassen. Das verrückte war nur, dass ich kurz danach einige Hasen gsehen habe. Fragt sich jetzt ob die, die Schilder auch lesen oder ob ab und zu einer draufgeht.


Zurück in Kroatien (Am Grenzübergang wurde tatsächlich mein Pass kontrolliert) war ich auf eine Art froh wieder in der Zivilisation zu sein. Der winzige Teil Bosnien welchen ich gesehen und erlebt habe ist sicher nicht repräsentativ für ganz Bosnien, aber definitiv eines meiner Highlights. In Dubrovnik, was zurecht eine Touristenhochburg ist, machte ich einen Stop. In der Altstadt hatte ich ein Hostel gebucht. Den Nachmittage und Abend verbrachte ich in und um die Altstadt. Die Atmosphäre habe ich richtig genossen. Baden, Sonne, Altstadt, Aussicht es war cool. Zufällig endeckte ich eine Kriegsfotoausstellung über den Yugoslavien Krieg. Durch diese Länder zu Reisen hat mein Interessen daran geweckt.


Eigentlich war ich am Abend gut Müde und mein Plan war es mich auszuruhen. Dieser Plan wurde schnell verworfen doch es lohnte sich, würde ich nähmlich noch in dieser Nacht den wie er sich nannte: "oldest backpacker in Europa, Ged Dickson" kennenlernen. Auch die andern backpacker in meinem Alter waren ganz cool drauf und es wurde eine lange aber unterhaltsame Nacht, welch doch ziehmlich im Kontrast stand mit dem was ich noch am Morgen erlebt habe. Genau diese Vielseitigkeit und Abwechlung ist was mir so gefällt. 

Kommentare

  1. So ein toller, interessanter Bericht mit Fotos zum miterleben. Danke! Gruss vom "Samsuffi"

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