Pläne sind doch zu ändern da?!

Freitag 09.06.2023

Als mein "letztes grosses Ding" hatte ich eine Route durch den mazedonischen Mavrovo Nationalpark geplant. Diese hätte mich nocheinmal durch eine wahrscheinlich absolut schöne und abgelegene Berglandschaft geführt, doch soweit sollte es nie kommen. Aus dem "letzten grossen Ding" wurde eine "letzte grosse Planänderung"... Doch diese war mehr als lohnenswert.

Die erste Task auf dem Tagesprogram war der albanische Verkehr in Tirana zu meistern. Nach wenigen Minuten fand ich es ehrlich gesagt fand ganz spassig mich durch den Verkehr zu schlängenln. Während ich das tat, erwachte der kleine Rennfahrer in mir, doch man muss wirklich richtig gut aufpassen. Die kennen zum Teil garn nichts😅🚗... und an einem albanischen Benz wollte ich nicht kleben bleiben.

Der erste Anstieg ausserhalb von Tirana war dann ein richtiger "Soucheib!". 

lang, steil, heiss...

Dr Soucheib

Tunnel, Brücke, Tunnel

Neue Infrastruktur auf dem Weg zur mazedonischen Grenze

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Duell? 


Nachdem ich mich im albanischen Dorf vor der Grenze mit genügen Essen für zwei bis drei Tage eingedeckt hatte, überquerte ich am späteren Nachmittag die albanisch-mazedonische Grenze. Das war einer der schläfrigsten Grenzübergäng die ich je gesehen hatte. Alle schienen sich zu kenne, einige ältere Herren sahsen am Strassenrad und schauten schweigend dem trägen Treiben zu. Ein paar streunende Hunde schlichen umher, während die Beamten in aller Langsamkeit und Gemütlichkeit ihre Aufgaben erledigten. 

Im Anstieg welcher hinauf in die Berge führte fand ich neben der Strasse einen geeigneten  Campingspot wo ich die Nacht verbrachte.

Nord Mazedonien, Debar im Hintergrund

Aussicht vom Schlafplatz


Samstag 10.06.2023

Früh am Morgen schwang ich mich aufs Radel und es ging direkt steil hoch. Nach wenigen Kilometer erreichte ich ein kleines Bergdorf wo die asphaltierte Strasse endete. Weiter ging es auf einem teils ziemlich schlamigen Feldweg. Ich fuhr diesen Weg entlang welcher zuerst über eine Wiese und danach in einen Wald führte entlang. Es fühlte sich falsch an. Ich freute mich nicht hier zu sein und fühlte mich auch nicht wohl. Nach einigem hin und her, hielt ich an und fragte mich was ich eigentlich will. Die Antwort war, nicht diesen Weg entlang zu fahren. Sobald ich zurück in die andere Richtung fuhr, fiel mir ein Stein vom Herzen und ich fühlte mich wieder viel wohler. Den Nationalpark nur von Satellitenbildern zu kennen und nie hindurchgeradelt zu sein bereue ich bis jetzt nicht. Denn wie sich später so ergab war das Umkehren eine 🔨 Entscheidung gewesen. 

Point of return, zumindest ungefähr hier 


Schon nach wenigen Kilometer Fahrt traff ich auf Pablo, einen andern Radreisenden. Da ich meinen Plan sowieso schon verworfen hatte, war ich offen und so fuhr ich mit ihm und schaute wo ich am Abend endete...

Statt einsamer Hocheben erwartete mich einen erfrischender Abend in Ohrid. Schlussendlich schlief ich mit 4 anderen Radreisenden und einem Backpacker im gleichen Hostel. Wir gingen gemeinsam in die Altstadt, liefen der Küste entlang, tausten uns aus und kochten dann gemeinsam im Hostel. Ich war völlig baff, unteranderm ab den super coolen Menschen, welche ich traff. Dazu kam noch, das Ohrid, wo wir waren, unerwartet schön war und der Fact, dass das Alles so spontan, unvorbereiten und ungeplant war machte ganz sehr speziell und unvergesslich für mich. 








Sonntag 11.06.2023

Gestern blieben wir echt lange wach und so gab es auch Heute wieder einmal einen späten Start. Im Supermarkt und beim Bäcker wurden noch die letzten mazedonischen Denar aufgebraucht bevor ich mit Pablo richtung Albanien fuhr. Und ach du meine Güte, hatte ich schwere Beine! Heute ging ja mal gar nichts und ich hatte mit jeder kleinen Welle zu Kämpfen. Ich glaube Pablo gings ähnliche und gemeinsam meisterten wir es. Weil Ich nach Durres fahre und Pablo nach Korfu, trennten sich unsere Wege in der ersten albanischen Stadt nach der Grenze. 

Ohridsee


Ich bleibe für die Nacht hier in Pogradec. Im Vergleich mit Ohrid ist diese Stadt hier echt hässlich, doch das ist mir momentan egal. Mit einem Motorradfahrer aus dem Hotel trank ich noch einige Biere. In einem kleinen, herzigen Inbiss füllten wir unsere Bäuche mit Kebabs und Bureks. Wie fast immer hier in Albanien waren die Besitzer (ein älteres Ehepaar) ultra Gastfreundlich und nett. 

Blick nach Mazedonien 

Pferde grasen vor meinem Hotel an der Seepromenade.




Auch kurz vor dem Ende kann ich sagen, dass meine Reise echt rund läuft bzw. rollt! Gerade in den letzeten paar Tagen habe ich nocheinemal krass viele Erfahrung gemacht die meine Reise und mich mega bereichern!


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